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PRO-Active approach to Neurorehabilitation integrating air splints* and other therapy tools
(* Urias® Johnstone air splints)

Nachruf Margaret Johnstone, FCSP (1919 - 2006)

Margaret Johnstone

Margaret Johnstone, Physiotherapeutin und Begründerin des Johnstone Ansatzes starb am 13. April 2006 in Peeblesshire, Scottland.

Margaret Johnstone absolvierte die Royal Infirmary in Edinburgh im Jahr 1943. Die inspirierenden Abschiedsworte an die Lehrtherapeutengemeinschaft: "Jetzt seid Ihr bereit mit Lernen zu beginnen", klingen wie ein Motto. Lernen als lebenslanger Prozess, widerspiegelt sich in ihrer Arbeit auf der Suche nach Wegen und Mittel, um auch die schwerbetroffenen Schlaganfall Patienten in ihrem Rehabilitationsprozess aktiv einzubeziehen.

Ihre erste Arbeitsstelle war in einer neurologischen Rehabilitationsabteilung für Kriegsversehrte in der Nähe von Edinburgh unter der Leitung von Prof. Norman Dott. Es folgten zwei Jahre Tätigkeit in einer allgemeinen Abteilung und siebzehn Jahre im orthopädischen Bereich mit Kindern und Polio-Patienten. Das wertvolle Wissen, das sie sich erworben hatte, beeinflusste ihre berufliche Laufbahn. Als sie mit akuten Schlaganfallpatienten zu arbeiten begann, entwickelte sie dazu ihre eigenen Trainingsideen.

1966 begann Margaret Johnstone mit aufblasbaren Luftpolsterschienen zu arbeiten. Dies war das Ergebnis ihrer Suche nach einem einfachen und praktischen Weg, um den Folgen einer schlechten Rehabilitation von Arm und Hand entgegenzuwirken und die begrenzten Ressourcen bei der Nachbetreuung auszuschöpfen. Der Einsatz der Luftpolsterschienen und anderen Therapiehilfsgeräten ermöglichte den Patienten selbsttätiges Üben in der Einzeltherapie, in der Gruppentherapie und während dem Training zu Hause.

Margaret Johnstone richtete ihre Aufmerksamkeit speziell auf die Verhinderung der kompensatorischen Bewegungsmuster und versuchte, die negativen Folgen bei Schlaganfallpatienten mit niedriger motorischer Erholung auf einem Minimum zu halten. Dies erinnert an den forcierten Gebrauch der hemiparetischen Körperseite und kann definitiv als Pionierarbeit betrachtet werden. Zusammen mit ihrer Schwester Ann Thorp MCSP, ebenfalls Physiotherapeutin, entwickelte sie die aufblasbaren Luftpolsterschienen für Erwachsene und Kinder.

Im Jahr 1990 verlieh die Chartered Society of Physiotherapy an Margaret Johnstone den Fellowship in Anerkennung ihrer damals innovativen Ideen. Speziell hervorgehoben wurde die Mitwirkung des häuslichen Pflegeteams im Rehabilitationsprozess. Kern des Behandlungsansatzes ist es, Patienten und Pflegekräfte zu befähigen, langfristig aktive Partner im Rehabilitationsprozess zu sein. Es wurden praktische und wirksame Trainingsvorschläge im häuslichen Eigentraining eingeführt. Dabei wurde nicht nur das Thema der Kosteneffizienz angesprochen, sondern auch die Sorge um die verbleibenden neurologischen Probleme. Immer ging es darum, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Basierend auf ihrer klinischen Arbeit hat Margaret Johnstone fünf erfolgreiche Bücher geschrieben, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Zusammen mit ihrer Schwester Ann Thorp, MCSP, wurde sie weltweit eingeladen, in Vorträgen ihre Expertise weiterzugeben. Ihr Motto: 'Die Luftpolsterschienen sind nur Hilfsmittel. Das Ergebnis eines effektiven Rehabilitationsprogramms hängt davon ab, wie man sie benutzt'.

Ihr Lebenswerk in Bezug auf die Schlaganfallpatienten mit schweren Bewegungseinschränkungen wurde weiterentwickelt und mit den zeitgenössischen Theorien der motorischen Kontrolle und des motorischen Lernens aktualisiert. Das Johnstone Teaching Center befindet sich in der Schweiz und wird von Lehrtherapeuten aus verschiedenen Ländern unterstützt. Forschungsprojekte werden eingerichtet und veröffentlicht; zum Beispiel die singleblind, randomisierte, kontrollierte multizentrische Studie mit einem follow-up 5 Jahre später. (Feys, H. in Stroke, 1998, 2005).

Diejenigen, die das Privileg hatten, mit Margaret Johnstone zu arbeiten und von ihr zu lernen, erkannten nicht nur ihre Qualitäten wie die Hoffnung und Leidenschaft für den Beruf, sondern auch ihren großen gesunden Menschenverstand, ihre energievolle Persönlichkeit gepaart mit respektvoller Entschlossenheit und wunderbarem Sinn für Humor.

Margaret Johnstone wird von zwei Schwestern, Mary und Ann und ihrem Sohn David überlebt. Alle leben in Schottland.

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